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Queeres Brandenburg
Landeskoordinierungsstelle
Wir gewinnen den Kampf um Vielfalt und Gleichstellung nicht in den Metropolen,
sondern in den Dörfern und Städten Brandenburgs.
 

2.1. Zielgruppe und Ansprache der Teilnehmer*innen

Zur Zielgruppe der Befragung gehörten ausschließlich lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen, die in Brandenburg ihren Lebensschwerpunkt7 haben und zum Zeitpunkt der Befragung mindestens 16 Jahre alt waren. Daher wurden sowohl Teilnehmer*innen aus anderen Bundesländern ohne häufigen Aufenthalt im Land Brandenburg (n=95) sowie jene, die gleichzeitig heterosexuell und cisgeschlechtlich sind (n=22), nach den entsprechenden Filterfragen ausgescreent und für die Ergebnisauswertung nicht weiter berücksichtigt. Die diesem Bericht zugrunde liegende Befragtenzahl beträgt 314. Von diesen hat nicht jede*r Teilnehmende jede Frage beantwortet8 , daher sind die pro Frage variierenden Fallzahlen jeweils in den Grafiken vermerkt. Angeklickt wurde der Befragungsbogen von wesentlich mehr Personen. Als Teilnehmer*in zählen wir aber nur solche, die über die soziodemografischen Einleitungsfragen hinaus mindestens die erste inhaltlich-thematische Frage ausgefüllt haben.

Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, sondern soll als eine erste standardisierte Befragung (sogenannte „Dunkelfeldstudie“, „Zielgruppenstudie“ bzw. „Betroffenenbefragung“) grundlegende Erkenntnisse über ausgewählte Aspekte der Lebenssituation von LSBTTIQ* in Brandenburg liefern. Die Bestimmung eines repräsentativen Meinungsbildes aller LSBTTIQ* im Land ist schon deswegen nicht möglich, da die sexuelle und geschlechtliche Orientierung der Landesbürger*innen nicht staatlich erfasst wird. Somit sind weder die Anzahl, noch die Kontaktdaten, noch die soziodemografischen Merkmale queerer Brandenburger*innen bekannt. Es ist folglich nicht möglich, eine repräsentative Teilmenge per Zufallsziehung (beispielsweise jede*r 20. LSBTTIQ* in Brandenburg) oder per Quotierung (beispielsweise nach Altersgruppen oder Sozialstatus) vorzunehmen9.

Die Befragung wurde über die Projekt-Website des „Aktionsplans Queeres Brandenburg“, die Websites und Kanäle des MASGF, eine Online-Kampagne der Brandenburgischen Landesgleichstellungsbeauftragten sowie über Flyer und persönliche Kommunikation innerhalb der Community bekannt gemacht. Die Auswahl der Studienteilnehmer*innen erfolgte durch Selbstrekrutierung. Deshalb kann von einer hohen Validität und Relevanz der gewonnenen Ergebnisse, bei gleichzeitiger Qualitätssicherung durch Filterfragen und Plausibilitätsprüfung durch das Forschungsteam, ausgegangen werden.

Der Online-Zugang wurde aus folgenden forschungspragmatischen und zielgruppenspezifischen Gründen gewählt:

  • um mit machbarem Aufwand möglichst viele in Brandenburg lebende LSBTTIQ* zu erreichen und die selbstrekrutierende Weiterleitung des Befragungslinks zu ermöglichen,
  • um im Flächenland Brandenburg auch eine Teilnahme fernab der größeren Städte zu ermöglichen,
  • um eine anonyme Beantwortung der Fragen möglich zu machen, so dass auch nichtgeoutete Menschen teilnehmen konnten.


7 Neben den in Brandenburg wohnhaften Menschen wurden auch Antworten solcher Teilnehmer*innen als valide angesehen, die sich häufig im Land Brandenburg aufhalten und somit über die während ihrer Aufenthalte erlebten diskriminierenden Erfahrungen Auskunft geben können.
8 Die Gründe: Filterführung und möglicher Befragungsabbruch.
9 Vgl. Diekmann, Andreas (2005): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Rowohlt Verlag, S. 328.

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