Bildungsexpress Queeres Brandenburg
Seit dem Jahr 2017 gilt der neue Rahmenlehrplan Berlin-Brandenburg. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist in diesem Rahmenlehrplan verstärkt implementiert und bedarf seit dem der konkreten Ausgestaltung an Schulen, als einem wichtigen Vermittler von Bildungsangeboten zu Lebensfragen, wie Sexualität, sexueller Identität und Akzeptanz und Toleranz von alternativer Lebensweisen.
Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" ist es die verschiedenen existierenden Aufklärungsprojekte zu sexueller und geschlechtlicher Identität und ergänzend sexueller Gesundheit, sowie zur Antidiskriminierung im Unterricht aufzugreifen und zu behandeln. Insbesondere die Vielfalt und Differenziertheit nicht-heterosexueller Lebensweisen kann und soll sich in verschiedenen Unterrichtsfächern, wie Geschichte, Biologie, Lebenskunde und Religion (LER) widerspiegeln.
Für Bildungseinrichtungen sind externe Bildungsangebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt attraktiv, denn durch hier tätige Lehrkräfte können auf diese Weise für sie "schwierige Themen" viel besser in den Unterricht eingebracht werden, weil diese Umsetzung durch Referenten*_*innen von "außen" geschieht.
Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" ist es, die Zahl der durchgeführten Aufklärungsveranstaltungen an brandenburgischen Bildungseinrichtungen zu erhöhen. Wir sehen die Bedarfe nach bisherigem Stand nicht gedeckt. Um das vorgenannte Ziel zu erreichen, bedarf es der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure*_*innen im Bildungsbereich, die zu diesen Themen arbeiten. Insbesondere mit Projekten wie "Schule unterm Regenbogen" und/oder den Akteuren*_*innen des CSD Potsdam bzw. CSD Cottbus könnte eine Erhöhung der Zahl der Aufklärungsveranstaltungen durch eine gemeinsame Vorgehensweise und Absprache erreicht werden. Hierzu bedarf es der Vernetzung mit der Projektkoordinierung "Schule unterm Regenbogen", die die LKS "Queeres Brandenburg" gerne unterstützt. Aus unserer Sicht macht es Sinn eine Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure*_*innen durch regelmäßige Fachgespräche, mit dem Ziel der Bildung eines Facharbeitskreises, zu verstetigen.
Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" ist es, dass die vorgenannten Akteure*_*innen brandenburgischen Bildungseinrichtungen ein Angebot zur Durchführung von Aktionstagen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und sexueller Gesundheit unterbreiten können. Hierfür haben sich in den letzten Jahren entsprechende Bedarfe entwickelt. Diese Aktionstage bestehen zumeist aus einem Workshop-Tag und einem Info-Tag. Die Workshops beschäftigen sich zumeist mit Themen wie Diskriminierung, Gewalt, sexueller identität und geschlechtlicher Vielfalt und sexueller Gesundheit. An den Info-Tagen sind verschiedene Träger eingeladen entsprechende Mitmach-Aktionen mit den Schüler*_*innen durchzuführen, um diese niedrigschwellig für entsprechende Themen zu sensibilisieren und erste Fragen zu beantworten. Sowohl für einen Info- als auch einen Workshop-Tag haben die Akteure*_*innen der brandenburger Community (LSBTTIQ*) verschiedene Formate entwickelt, die es lohnt gemeinsam anzubieten.
Aufgabe der LKS "Queeres Brandenburg" ist es die Bildungs- und Aufklärungsangebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt bekannt zu machen. Dies geschieht durch Versand- und Mailingaktionen, die die Bildungsträger in ländlichen und kleinstädtischen Raum erreichen, sowie die Bewerbung über persönliche Ansprache über das Projekt "Queer durchs Land". Ein wichtiger Multiplikator ist auch der Beratungswegweiser "Queeres Brandenburg" wie beschrieben. Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" ist es, dass alle Bildungsangebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Bildungsserver des LISUM gelistet sind. Als zusätzliche Aktion teilt die LKS "Queeres Brandenburg" "Bildungsgutscheine für Aufklärung" an politische Entscheider*_*innen, sowie Gleichstellungsbeauftragte und zivilgesellschaftliche Akteure*_*innen aus. Diese "Bildungsgutscheine für Aufklärung" sollen entsprechende Bildungs- und Aufklärungsangebote vermitteln und Anlass dazu geben, dass diese durch die o.g. Akteure*_*innen in den Städte und Gemeinden übergeben werden.
Die zunehmenden Implementierung des LAP "Queeres Brandenburg" in den Landkreisen, Städten und Gemeinden über die Durchführung einzelner Maßnahmen hat dazu geführt, dass die jeweiligen Verwaltungen, die politischen Entscheider*_*innen, sowie zivilgesellschaftliche Akteure*_*innen für die Belange und Bedarfe von LSBTTIQ* sensibilisiert sind. Diese Sensibilisierung will die brandenburger Community (LSBTTIQ*) nutzen, um ihre Angebote zur Aufklärung, Information, Beratung und Hilfe zu sexueller Identität und geschlechtlicher Vielfalt in die kleinstädtischen und ländlichen Räume zu vermitteln.
Das Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" ist es, in einem Dialog mit den Verwaltungen der Landkreise, insbesondere mit den Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten, zu treten, um Möglichkeiten für die Durchführung von Fortbildungen, kulturellen Veranstaltungen und Vorträgen zu fachspezifischen Themen abzugleichen.
Zur Umsetzung der Ziele des LAP "Queeres Brandenburg" möchte die LKS "Queeres Brandenburg" den Verwaltungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren*_*innen das Format "Bildungsexpress Queeres Brandenburg" anbieten. Dazu erstellt die LKS "Queeres Brandenburg" ein- bis zweimal im Jahr eine aktuelle Rundmail mit fachspezifischen Fortbildungsmöglichkeiten der Trägerlandschaft der brandenburger Community (LSBTTIQ*). In Zusammenarbeit mit interessierten Verwaltungen kann die LKS "Queeres Brandenburg" und der entsprechende Bildungsträger die gewählte Fortbildungsveranstaltung vorbereiten und dazu in der entsprechenden Region mögliche Interessierte zielgenau einladen.