Die Gruppe der LSBTTIQ* im Alter kann sehr schnell aus dem Fokus der Aktivitäten der brandenburger Community (LSBTTIQ*) sowie der Akteure*_*innen zur Umsetzung des LAP "Queeres Brandenburg" geraten. LSBTTIQ*, die ein Alter erreicht, welches sich außerhalb von "Szenezugängen" befindet oder die sich schon in (teil)stationärer Pflege befinden, haben bisher keine konstituierte oder verstetigte Interessenvertretung in Brandenburg. Mit der Gruppe "Vier Jahreszeiten" gibt es nur eine (zu) kleine Vertretung der Interessen schwuler Männer in Potsdam und mit dem Verein Lesben im Alter e. V. zumindest eine Berliner Ansprechpartnerin. Der antragstellende Verein ist in der Bundesinteressenvertretung Schwuler Senioren (BISS) Mitgliedsorganisation. Eine Aufgabe der LKS "Queeres Brandenburg" ist es die Entwicklung entsprechender Teilhabemöglichkeiten für LSBTTIQ* im Alter zu entwickeln und zu befördern.
Die Belange von LSBTTIQ* im Alter in den Bereichen Beratung und Pflege werden bisher noch nicht hinreichend berücksichtigt. Deswegen ist die Entwicklung und die Umsetzung einzelner Maßnahmen im Handlungsfeld LSBTTIQ* im Alter eine Aufgabe, der sich intensiv gewidmet werden muss. Die LKS "Queeres Brandenburg" möchte Maßnahmen zur Durchführung von Fachgesprächen und/oder Workshops zur Sensibilisierung von Pflegekräften und medizinischen Fachkräften für die Belange von LSBTTIQ* vermitteln und befördern. Denkbare Kooperationspartner wären hier zum Beispiel der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt Brandenburg (AWO) oder die Fortbildungsakademie des "Klinikum Ernst von Bergmann", mit der der antragstellende Verein erste Kooperationen begonnen und weitere avisiert hat. Maßnahmen und Möglichkeiten zur Fortbildung von medizinischem Personal und Pflegekräften sollen Eingang in den Wegweiser "Queeres Brandenburg" halten.
Der antragstellende Verein bietet die Versichertenberatung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) interessierten Ratsuchenden an. Das Angebot richtet sich auch explizit an LSBTTIQ* im Alter und wird zunehmend durch Ratsuchende genutzt.
"Die friedliche Revolution 1989/90 lässt sich nicht auf den „Mauerfall“ reduzieren, die im Übrigen nicht mal eben umfiel, sondern damals durch die Grenzöffnung erzwungen wurde. Dem ging so viel voraus, nicht erst im Jahr 1989. Das Engagement der Lesben und Schwulen, häufig in kirchlichen Nischen, sollte in dem Zusammenhang muss endlich auch zur Kenntnis genommen und gewürdigt werden." (Zitat: Zeitzeugin)
Mit dem Projekt "Geschichtswerkstatt" wollen wir die Geschichte der homo_sexuellen Emanzipationsbewegungen in der DDR und in der Nachwendezeit in Erinnerung behalten und erfahrbar machen. In diesem Zusammenhang sollen Zeitzeugengespräche mit LSBTTIQ* stattfinden, die zu dieser Zeit für LSBTTIQ* und deren Ziele zur Aufklärung über nicht-heterosexuelle Lebensweisen gewirkt haben oder die einfach Teil der Community (LSBTTIQ*) zu dieser Zeit gewesen sind. Für Menschen im Alter ist es wichtig, dass ihre Zeit, ihre Ideen und ihr Wirken nicht vergessen werden. Die Aufgabe der LKS "Queeres Brandenburg" ist es dieses Zeitzeugenprojekt bekannt zu machen und seine Vernetzungen zu nutzen um entsprechende Zeitzeugen zu finden. Projekte zur Geschichte der homo_sexuellen Emanzipationsbewegungen sollen durch die LKS "Queeres Brandenburg befördert und antragsfähig gemacht werden. Insbesondere die Geschichte der Nachwendezeit in Bezug auf die Entstehung der brandenburger Landesverfassung und den damaligen Protagonisten*_*innen aus der brandenburger Community (LSBTTIQ*) ist hier von besonderem Interesse.
Der antragstellende Verein ist Mitglied in der Bundesinitiative Schwuler Senioren (BISS) und arbeitet bei der Frage der Beratung von zu Unrecht verurteilten schwulen Männern nach § 175 zusammen. Die Aufgabe der LKS "Queeres Brandenburg ist es entsprechende Beratungsangebote weiterzuvermitteln und Informationsveranstaltungen zu diesem Thema weiterzuvermitteln. Insbesonder die Bereiche Polizei und Justiz sollen für dieses Thema sensibilisiert werden. Der antragstellende Verein hat hier anlässlich des bundesweiten Treffens Schwuler und lesbischer Polizeibediensteter (VeLsPol e. V.) in Potsdam 2019 zusammengearbeitet und seine Ausstellung "Der Unrechtsparagraph 175 - Geschichten und Schicksale" zur Verfügung gestellt.
Die Zielgruppe, die mit dem Projekt "qu.Factory & Integration" erreicht werden soll, umfasst insbesondere lesbische, schwule, transidente und intersexuelle Flüchtlinge, sowie Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund, die Bedarfe an Integrationsmaßnahmen signalisieren und die einen geschützten Rahmen brauchen, um diese Ziele zu erreichen. Das Ziel des Projektes "qu.Factory & Integration" ist es, diesen Menschen, die durch akute Krisen und Probleme, die aus ihren/ihrem aktuellen Lebensumständen resultieren, sei es aufgrund ihrer sexuellen Identität, risikobehafteter Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften und/ oder wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Chancen für einen (erneuten) Einstieg in einen diskriminierungsfreien Alltag, sowie das Ergreifen eines qualifizierten Berufes zu ermöglichen bzw. Chancen auf eine Ausbildung oder ein Studium zu bewahren.
Die LKS "Queeres Brandenburg" will die Möglichkeiten zur Sozial- und Beratungsarbeit in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften weitervermitteln und niedrigschwellige Zugänge verschaffen. Die Schwerpunkte in Erstaufnahmeeinrichtungen und ggf. in Gemeinschaftsunterkünften sind die Aufklärung über die Rechte von geflüchteten LSBTTIQ* im Asylverfahren. Des Weiteren liegt ein Schwerpunkt in der psychosozialen Arbeit im Sinne der geflüchteten LSBTTIQ* vornehmlich in Gemeinschaftsunterkünften, wie sie bisher schon (außerhalb der GU) erfolgt. Dies ist notwendig um zeitnahe Lösungen für die Betroffenen erreichen, die oft Gewalterfahrungen in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen machen müssen.Geflüchtete mit einem LSBTTIQ*-Hintergrund sind in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften, aus unseren langjährigen Erfahrungen heraus, sehr häufig Mobbing und Gewalt durch Mitbewohner*_*innen, ausgesetzt. Das heißt die Diskriminierungserfahrungen, die sie in ihren Herkunftsländern gemacht haben, setzten sich in den Einrichtungen, auch aufgrund der schwierigen räumlichen Verhältnisse vor Ort, fort. Insbesondere schwule Flüchtlinge, die erkennbar nicht-heterosexuell bzw. Menschen die nicht-hetero-normativ leben sind der Gefahr ausgesetzt, Opfer von kriminellen Handlungen, sexuellen Straftaten zu werden, weil sie vermeintlich leichte Opfer sind, die sich nicht wehren können. Die LKS "Queeres Brandenburg" hat das Ziel, eine verbesserte und gangbare Lösung zur sicheren Unterbringung von geflüchteten LSBTTIQ* in der Landeshauptstadt Potsdam zu initiieren. Hierzu sind verschiedene Handelnde sensibilisiert und Lösungen avisiert. Desweiteren möchte die LKS "Queeres Brandenburg" den fachlichen Austausch zwischen den Mitarbeitenden der Erstaufnahmeeinrichtungen und helfenden Einrichtungen über ein jährliches Fachgespräch befördern.
Das Projekt "qu.Factory & Integration" bietet geflüchteten LSBTTIQ*, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund einen geschützten Raum um mit ihnen gemeinsam ihre Ziele nach dem Erreichen gesellschaftlicher und beruflicher Teilhabechancen und der Ermöglichung einer Lebens(neu)orientierung zu erreichen. Die Teilnehmenden an den verschiedenen Maßnahmen haben hier die Möglichkeit ihre Talente, die sie später in einem Beruf nutzen können, zu entdecken und auszuprobieren oder das in den herkunftsländern Erlernte auf die hiesigen Verhältnisse anzuwenden. Im Miteinander der Teilnehmenden, mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Diskriminierungserfahrungen und sprachlichen Fähigkeiten, werden die individuellen Maßnahmen zur Integration zielgerichtet und auf den jeweiligen persönlichen Bedarf eingesetzt. Der diskriminierungsfreie Raum erhöht dabei die Erfolgsaussichten für das Erreichen der Ausbildungsziele der Teilnehmenden. Der Verein arbeitet zudem mit einer Potsdamer Gemeinschaftsunterkunft für besonders gefährdete Flüchtlinge zusammen, so dass im Bedarfsfall geflüchtete LSBTTIQ* zeitnah aus anderen Landkreisen hierhin umgesetzt werden können.
Für eine bessere Koordinierung der Aktivitäten zur Integration von geflüchteten LSBTTIQ* arbeitet der antragstellende Verein mit anderen Akteuren über den den "Facharbeitskreis Vom Übergang zur Integration" zusammen. Die LKS "Queeres Brandenburg" begleitet diesen Facharbeitskreis protokolliert und dokumentiert dessen Arbeit. Die Zahl der Akteure in dem Facharbeitskreis soll ausgeweitet werden. Dazu lädt die LKS "Queeres Brandenburg" mögliche interessierte Akteure*_*innen ein.
Die LKS "Queeres Brandenburg" will desweiteren die Fortbildungsangebote für Multiplikatoren*_*innen und Mitarbeitende zur Geflüchtetenarbeit über das Projekt "Wegweiser Queeres Brandenburg" und als Modul des "Queeren Bildungsexpress" an Einrichtungen der Geflüchtetenhilfe, Übergangswohnheime und kommunale Einrichtungen und Verwaltungen weitervermitteln.
Das Projekt „Regenbogenfamilien in Brandenburg stärken!“ des LSVD Berlin-Brandenburg e. V. bietet Informationen, Unterstützung und Beratung für Regenbogenfamilien und solche, die es werden wollen. Außerdem gibt es über den Verband Angebote zur Fortbildung für interessierte Fachkräfte. Der Verband möchte Vernetzungsangebote für Regenbogenfamilien in Brandenburg etablieren, Familien stärken und sich zugleich dafür einsetzen, dass Regenbogenfamilien frei von Diskriminierungen leben können.
Die LKS "Queeres Brandenburg unterstützt diese Anliegen in dem sie diese Angebote durch die beschriebenen Instrumente, wie gayBrandenburg.de, Wegweiser "Queeres Brandenburg", oder durch die Aufnahme der Fortbildungsmodule in die Fortbildungsreihe "Queerer Bildungsexpress" aufnimmt und an interessierte Beratungseinrichtungen, kommunale Institutionen sowie Verbände weitervermittelt.
Die LKS "Queeres Brandenburg" vermittelt proaktiv Kontakte an das Projekt „Regenbogenfamilien in Brandenburg stärken!, die sich aus der Vernetzungsarbeit, aus Beratungen oder über die arbeit in sozialen Netzwerken ergeben.
Die LKS "Queeres Brandenburg" bietet proaktiv die Zusammenarbeit an, indem sie zu entsprechenden Arbeitsgesprächen einlädt, bei denen die Bedarfe für eine konstruktive Zusammenarbeit ausgelotet und konkrete Vereinbarungen verabredet werden. Diese Zusammenarbeit kann sich, wie schon geschehen, anlässlich des Queensday Potsdam ergeben oder als Fachveranstaltung zum CSD Potsdam, wie schon vorgeschlagen.
Das Thema "Regenbogenfamilien" spielt auch immer wieder eine Rolle anlässlich der Zusammenarbeit zwischen dem CSD POTSDAM und innerhalb des Facharbeitskreises Homosexualität_en und Kirche. Hieraus ergeben sich zukünftige Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit.
Mögliche Forderungen der brandenburger Community (LSBTTIQ*), wie die der Gleichbehandlung bei der Kostenübernahme bei der Kinderwunschbehandlung mit heterosexuellen Paaren, werden durch die LKS "Queeres Brandenburg" in seiner Vernetzungsarbeit, insbesondere gegenüber den queerpolitischen Landesarbeitsgemeinschaften der Parteien unterstützt und vermittelt.