Die Aktivisten*_*innen der (bisher) drei CSD`s in Brandenburg sind die wirksamsten und weitestgehenden Organisationsformen, die sich für die Belange von LSBTTIQ* in Brandenburg sowohl regional, als auch überregional gegenüber den Kommunen, Institutionen und den parlamentarischen Räumen einsetzen. Sie sind personell und damit inhaltlich breiter aufgestellt, als zum Beispiel einzelne Vereine bzw. Landesverbände. Über einen regionalen CSD, wie in Falkensee, Potsdam oder Cottbus verabredet und einigt sich die jeweilige Community (LSBTTIQ*) zum gemeinsamen Handeln, um gesellschaftliche Fortschritte in Bezug auf ihre Zielgruppen in ihrer Region zu erlangen. Sie sorgen damit für die Umsetzung eines primären Hauptziels des LAP "Queeres Brandenburg", nämlich nach der Sichtbarmachung und gesellschaftlichen Teilhabe zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen von LSBTTIQ* in kleinstädtischen und ländlichen Räumen. Ein regionaler CSD und dessen Organisation versammelt einzelne Aktive, genauso, wie Aktive aus Gewerkschaften, Parteien, Vereinen und Mitgliedern aus anderen Organisationen der Zivilgesellschaft. Der Dialog miteinander soll mit einem jährlichen "Netzwerktreffen CSD trifft CSD" verstärkt werden.
Aus den (teilweise langjährigen) Aktivitäten der Aktivisten*_*innen der CSD´s in Brandenburg sind unterschiedliche Aktionsformen entstanden mit verschiedenen Gewichtungen. Die Aktionsformen sind unter anderem die Durchführungen von Demonstrationen, von Fachgesprächen zu speziellen Themen in Bezug auf LSBTTIQ*, der Erstellung von Aufklärungsvideos, der Durchführung von Lesungen oder Filmvorführungen. Unter der Prämisse eines attraktiven CSD in Potsdam entstand eben auch der Queensday und in Cottbus das intensive Bemühen, die Regenbogenfahne, als weltweites Symbol der Akzeptanz von nicht-heterosexuellen Lebensweisen, in der ganzen Stadt und vor möglichst vielen Institutionen wehen zu lassen. Ein "Netzwerktreffen CSD trifft CSD" kann helfen einen Erfahrungsaustausch über interessante Projekte und Ideen, Methoden zur Sichtbarmachung von LSBTTIQ* und/oder die Ansprache an politische Räume zu befördern.
Die Wichtigkeit der CSD´s in Brandenburg darf nicht unterschätzt werden. Jugendliche LSBTTIQ* aus den kleinstädtischen und ländlichen Räumen Brandenburgs suchen bewusst CSD`s in ihrer Region bzw. räumlichen Nähe zu Gleichgesinnten und CSD-Aktivitäten. In den letzten Jahren konnte ein "CSD-Tourismus" beobachtet werden. Nicht nur für jugendliche LSBTTIQ* ist ein regionaler CSD ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarmachung der eigenen Geschlechtlichkeit und der eigenen (möglichen) sexuellen Identität, sondern für alle Altersgruppen. In Zukunft erscheint es wichtig, die verschiedenen Gruppen von Diskriminierungsbetroffenen noch sichtbarer auf Brandenburger CSD´s zu machen. Ein CSD trifft CSD - Netzwerktreffen kann hierzu Anregungen geben.
Es muss ein Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" sein, die CSD`s in Brandenburg als Anschlussmöglichkeit für (ungeoutete/geoutete) LSBTTIQ* aus ganz Brandenburg bekannt zu machen. Insbesondere Multiplikatoren*_*innen aus dem Jugend- und Bildungsbereich und anderen kommunalen Einrichtungen sollen ermutigt werden, die unterschiedlichen Angebote regionaler CSD`s in Brandenburg in ihren Bezugsgruppen weiterzuvermitteln. Die LKS "Queeres Brandenburg" kann hier im Rahmen ihrer Aufgaben tätig werden und für eine größere Ansprachemöglichkeit der CSD´s in Brandenburg zwischen Organisatoren*_*innen und Multiplikatoren*_*innen sorgen.
Es muss ein Ziel der LKS "Queeres Brandenburg" sein, den CSD`s in Brandenburg Angebote zu unterbreiten, die Dialogbereitschaft und Erfahrungsaustausch untereinander erhöhen. Wir wissen, dass das ein schwieriger Weg ist. Mit einer entsprechenden freundlichen Hartnäckigkeit und einer jährlichen Unterbreitung eines solchen Angebotes und der Erhöhung der Achtsamkeit gegenüber anderen Aktivisten*_*innen innerhalb der Community (LSBTTIQ*) und der Sicherstellung von Dialogfähigkeit der LKS "Queeres Brandenburg" wollen wir die o. g. Ziele erreichen.
Die Umsetzung eines "Netzwerktreffen CSD trifft CSD" könnte über ein Seminarwochenende erfolgen. Vorgesehen wären Projektvorstellungen, Diskussionsrunden sowie Freizeitaktivitäten. In die Planungen sollen die bestehenden CSD-Organisationsgruppen eingebunden werden. Eingeladen, sind neben den Organisatoren*_*innen der CSD`s, auch Akteure*_*innen, die die CSD´s unterstützen und einzelne (vereinsungebundene) LSBTTIQ* aus dem ländlichen und kleinstädtischen Raum. Der Projektname "CSD trifft CSD - Netzwerktreffen" ist wegen des positiven Claims entstanden. Zu einem CSD will jeder und jede interessierte Person (LSBTTIQ*). Das Projekt findet sich in dieser Konzeption noch einmal im Bereich Politik wieder. Für 2020 ist eine Projektförderung bei der Stiftung Mitarbeit "Förderung Demokratie" beantragt.
Die LKS "Queeres Brandenburg" bietet die Unterstützung von (vereins-ungebundenen) Akteuren*_*innen der brandenburger Community (LSBTTIQ*) an, die mit ihre kommunalen und politischen Entscheider*_*innen vor Ort in einen Dialog treten wollen, um Projekte von und für LSBTTIQ* umzusetzen.